Es hat etwas Heiliges, Teil einer großen Gruppe von Menschen zu sein, die alle friedlich denselben physischen Raum teilen und ein gemeinsames Interesse an einer bestimmten Aktivität und den Wunsch haben, eine bestimmte emotionale Erfahrung gemeinsam zu durchleben. Dieser ZUSAMMENKLANG fühlt sich fast wie Magie in der Luft an. Gemeinsam Kunst zu erleben, gemeinsam etwas zu schaffen, gemeinsam die gleichen emotionalen Erfahrungen zu machen, Teil von etwas Größerem und Kreativem zu sein, das der Welt Gutes tut: Das ist es, was ich während der dreitägigen Jubiläumsfeier im Melchiorsgrund erlebt habe.
Ich bin sehr froh, dass ich mit meinem eigenen Konzert am letzten Junitag zur festlichen Stimmung beitragen konnte. Genauso glücklich war ich aber auch, die Kunst zu erleben, die von den Menschen, die dort leben, und ihren Mentor*innen geschaffen wurde.
Ich war sehr beeindruckt von der Aufrichtigkeit ihres Ausdrucks, ihrer Hingabe an den Prozess und der Intensität ihrer Emotionen in dem Theaterstück „Schiller“, der „schönen Müllerin“ und anderen Aufführungen. Auch die Gastauftritte waren sehr aufregend wie die Trommler aus Burundi oder Sören Thies auf seinem Akkordeon, und es war auch großartig, meine Tochter Rosalia Malik am Klavier vor dem Abendkonzert am Freitag spielen zu hören. Es herrschte Begeisterung, gute Energie, Fröhlichkeit, Lachen und Spontaneität. Es wurden neue Freundschaften geschlossen und man fühlte sich entspannt und bereichert zugleich.
Ich war in den letzten Jahren schon fünfmal im Melchiorsgrund und habe dort einige gute Freundinnen und Freunde gefunden. Ich konnte sehen, wie sie strahlten, stolz und selbstbewusst waren, weil sie sich so aktiv an der Feier beteiligt hatten. Sogar das Wetter spielte mit und erlaubte uns allen, uns drinnen und draußen frei zu bewegen. Es waren wirklich drei sehr wertvolle Tage, die mir lange in Erinnerung und im Herzen bleiben werden.
Nadejda Vlaeva