„Meine Arbeit hier unterscheidet sich deutlich von dem, was ich sonst tue“, berichtet die Künstlerin. Es sei schön zu sehen, wenn jemand, der anfangs sehr zurückhaltend war, Schritt für Schritt mutiger wird und sich traut, sich mit den zuvor vielleicht unbekannten Materialien und Werkzeugen auseinanderzusetzen. Am Melchiorsgrund schätzt sie das respektvolle Miteinander und die ganz eigene, entschleunigte Atmosphäre: „Es wird anders miteinander umgegangen, vieles wird hinterfragt. Die Menschen dürfen hier sein, wie sie sind, sie müssen ihre Schwächen nicht verstecken. Vor allem aber werden sie im Melchiorsgrund nicht auf ihr Krankheitsbild reduziert. Vielleicht entdeckt ein Bewohner mit psychischen Erkrankungen künstlerische Fähigkeiten, von denen er noch gar nichts wusste. Die kann er hier ausleben – und sie werden auch wahrgenommen.“
In der wärmeren Jahreszeit herrscht oft ein reges Hämmern und Klopfen rund um das Badesee-Biotop in Melchiorsgrund. Die Bildhauerin Nicola Dormagen lädt hier zur offenen Werkstatt-Arbeit ein.